Russland 2.0: Das Land durch seine Sprache und Medien verstehen

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Über das Projekt

Wie tickt eigentlich Russland heute?

 




Russland ist für viele Europäer und Europäerinnen noch immer ein unbekanntes Terrain – ein Land voller Rätsel, gepaart mit hartnäckigen Klischees und Denkschablonen: die tiefgründige russische Seele, unendliche Weiten, farbenfrohe Matrjoschkas, das Pfeifen der Transsibirischen Eisenbahn. Diese für viele Menschen geläufigen Assoziationen sagen allerdings wenig über das Russland von heute aus. Wie also kann man das Land und seine Menschen verstehen? Was bewegt Menschen in Russland, und wohin bewegen sie sich? Kurz gesagt: Wie tickt eigentlich Russland heute? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das interdisziplinäre Projekt Russland 2.0: Das Land durch seine Sprache und Medien verstehen.

Russland 2.0 steht für ein webbasiertes modulares Lernformat, das allen an Russland interessierten Menschen eine Möglichkeit bietet, sich mit der aktuellen russischen Sprache und der zeitgenössischen Kultur auseinanderzusetzen. Dafür bilden wir einerseits bestimmte Segmente der Sprachumgebung ab, die in einer Art Datenbank gesammelt werden. Andererseits schaffen wir Rahmenbedingungen, die das Eintauchen in die russische Sprache, in die Kultur und in das Denken und Fühlen der in Russland lebenden Menschen ermöglichen.

Die Plattform Russland 2.0 besteht aus drei Modulen, die auf das Engste miteinander verflochten sind. Ausführliche Informationen zu den Modulen und den Prinzipien ihrer Erstellung sind den einzelnen Merkblättern zu entnehmen.

Das Quellenmodul ([wp-svg-icons icon="download" wrap="b"] Merkblatt) ist eine ständig wachsende Datenbank authentischer Quellen auf Russisch, die in Text-, Audio- oder Videoformat zugänglich sind. Die einzelnen Beiträge stammen aus TV- und Rundfunksendungen sowie den Print- und Internetmedien Presse und Publizistik. Außerdem stellen wir Auszüge aus Kino- und Trickfilmen, aus der Belletristik, schöngeistigen Literatur für die Nutzer und Nutzerinnen zur Verfügung.

Die Quellenbeiträge führen zunächst ein eigenständiges Leben: Sie können als solche rezipiert werden, man kann sie also lesen, anhören oder anschauen. Das Quellenmodul beinhaltet aber außerdem Tools, die für jede Quelle sorgfältig ausgewählt und aufbereitet werden und die Auseinandersetzung mit den Originalbeiträgen anregen und erleichtern sollen. Je nach Bedarf können die Nutzer und Nutzerinnen der Plattform auf eine Übersetzung, ein Skript, Untertitel auf Russisch oder Deutsch, eine Vokabelliste oder Quizfragen zugreifen.

Das Sprachmodul ([wp-svg-icons icon="download" wrap="b"] Merkblatt) bietet eine Art virtuellen Sprachunterricht. Die Nutzer und Nutzerinnen haben die Möglichkeit, sich mit ausgewählten grammatischen Themen zu beschäftigen, neue Vokabeln zu lernen und die neu erworbenen Kenntnisse gleich in den sprachlichen Übungen zu trainieren. Die Themen des Sprachmoduls beziehen sich auf schwierige sprachliche Aspekte der dazugehörigen Quelle und nutzen oft das Quellenmaterial als Grundlage.

Das Landeskundemodul ([wp-svg-icons icon="download" wrap="b"] Merkblatt) präsentiert kurze multimediale Beiträge, in denen russlandbezogene Themen oder russische Realien behandelt werden. Das Modul flankiert die Quelle und bietet einerseits eine Zusatzinformation an, andererseits kann es als ein selbstständiges Modul genutzt werden. Geplant ist, diese Beiträge nicht nur als Texte, sondern auch als Audioaufnahmen zu veröffentlichen, so dass sie als Podcasts selbst von einem Smartphone angehört werden können.

Die Kombination dieser drei Module macht es möglich, sprachliche, aber auch interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Studierende der Slavistik waren von Anfang an in die Konzeption und Ausarbeitung des Projekts einbezogen und gestalten das Projekt Schritt für Schritt aus. Die Ausarbeitung neuer Modulinhalte steht aber auch qualifizierten Mitstreitern und Mitstreiterinnen aus anderen Bereichen offen.

Die Plattform Russland 2.0 richtet sich an alle Russland-Interessierten. Insbesondere haben wir solche Gruppen im Auge wie

(1) Studierende russlandbezogener Fächer (Slavistik, Lehramt Russisch, interdisziplinäre Studiengänge wie Osteuropastudien etc.);

(2) Studierende, die das Lernformat vor allem für die Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse, den Erwerb von Medienkompetenzen und von landesspezifischen Kenntnissen nutzen;

(3) Berufstätige, die mit Russland zu tun haben oder zu tun haben wollen und die neben den Sprachkenntnissen Zugang zu verschiedenen kommunikativen Gattungen erlangen und ihre interkulturelle Kompetenzen (z. B. für Geschäftsbeziehungen) erweitern;

(4) Lehrende und Lernende anderer Bildungseinrichtungen, Schulen und Hochschulen, die mit Russland 2.0 einen freien Zugang zu Originalmaterialien, sprachlichen und landeskundlichen Kommentaren, Übungen, Vokabellisten und Quiz erhalten, welche unkompliziert in den Unterricht eingebunden werden können;

(5) Menschen, die in der Vergangenheit Russisch gelernt haben und ihre Kenntnisse auffrischen oder durch ständige Sprachpraxis auf einem erreichten Niveau halten wollen.

Die Inhalte der Plattform werden an die verschiedenen Niveaus der Nutzer und Nutzerinnen angepasst. Zum größten Teil richten sich die einzelnen Materialien an Studierende mit fortgeschrittenen Kenntnissen (ab A2/B1). Wir bemühen uns jedoch ständig, passende Originalquellen auch für Anfänger zu finden und zu bearbeiten. Doch auch jetzt sind diejenigen Nutzer und Nutzerinnen, die Russisch (noch) nicht in ausreichendem Maße beherrschen, nicht ausgeschlossen: Die Materialien sind immer mit deutschen Übersetzungen und Untertitelungen versehen. Auch der „blutige“ Anfänger kann auf unserer Plattform einfach mit dem etwas schwierig anmutenden Lernmaterial beginnen – es ist gar nicht so kompliziert, wie es scheint!

Im [wp-svg-icons icon="download" wrap="b"] Merkblatt zur Sprachniveaubestimmung ist zusammengetragen, nach welchen Kriterien das Sprachniveau im Russischen bestimmt wird.

Russland 2.0 ist ein Projekt, das vom Institut für Slavistik der Universität Hamburg im Rahmen der hochschulübergreifenden Initiative Hamburg Open Online University durchgeführt wird. Wer konkret setzt das Projekt um und entwickelt es weiter? Von Anfang an implementiert das Projekt eine Rollenverschiebung. Die Projektmitarbeiterinnen aus dem Institut für Slavistik beschäftigen sich zwar mit der Umsetzung der gesamten Konzeption und koordinieren die Projektabläufe. Sie befinden sich aber doch eher im Hintergrund. Das Projekt bietet so insbesondere fortgeschrittenen Studierenden eine Möglichkeit, das Lernangebot nicht nur zu „konsumieren“, sondern auch selbst an der Gestaltung zu partizipieren. Lehrend lernen – dieses Prinzip wird im Projekt konsequent umgesetzt. Es lebt daher vom Miteinander aller Beteiligten und ermöglicht, auch ganz unterschiedliche Vorkenntnisse für die gemeinsame Arbeit nutzbar zu machen. Unter qualifizierter Begleitung werden von den Studierenden viele projektbezogene Aufgaben übernommen, unter anderem die Vorbereitung der Materialien, die Übersetzungen oder auch die Erstellung der Übungen. Sie werden in Gruppen bearbeitet und diskutiert, gehen dann in einen Review-Prozess und werden dann in die Endfassung gebracht – ein Weg, der Vorgänge in der Arbeitswelt genauso vorweg nimmt wie erwartete fachliche Qualifikationen.

Die beteiligten Studierenden stellen sich auf dieser Seite vor:
Hinter den Kulissen

Universität Hamburg, Fakultät für Geisteswissenschaften, Institut für Slavistik

Projektleitung: Prof. Dr. Marion Krause

Projektkoordination: Daria Dornicheva

Technische Unterstützung: Minh Hoang

Dieses Projekt wurde gefördert im Rahmen der Hamburg Open Online University. Weitere Informationen finden Sie unter www.hoou.de.

Das Projekt wird vom Institut für Slavistik der Universität Hamburg realisiert.


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